Armin König

BAP und Inga

Drei Tage noch, dann kommen die Musiker von BAP mit Inga Rumpf nach Illingen in die Illipse. „Inga und KK’NZ“ heißt die Formation, die am 25. Oktober um 20 Uhr die Bühne der Illipse rockt. BAP-Chef Wolfgang Niedecken ist zwar nicht dabei. Aber der war ja schon in der Illipse.

Ansonsten sind alle da: Helmut Krumminga (Leadgitarrist), Werner Kopal, Michael Nass und Jürgen Zöller. BAP-Fans wissen: Die vier sind genial. Und wenn Inga und Helmut „Love Hurts“ singen, ist Gänsehaut garantiert. Aus „no risc, no fun“ macht die einstige Gospelsängerin „No cross, no crown“ – ganz religiös („Kein Kreuz, keine Krone“). Zwischendurch greift Inga auch mal selbst zur Slide-Gitarre und spielt den BLues. Und natürlich hören wir Gitarren-Soli von Krumminga, der sich richtig austoben kann. In Köln und Hamburg machte er dies mit Bowie‘s „Heroes“ oder James Brown‘s „It‘s a man‘s world“.

Inga Rumpf, vom Fachblatt „Rolling Stone“ zu Deutschlands wichtigster Sängerin von internationalem Format erkoren, hat mit den BAP-Rockern eine Zeitreise durch die Jahrzehnte gestartet, und überall in Deutschland, wo die Fünf auf die Bühne gehen, ist das Publikum begeistert.

In der kölschen BAP-Hauptstadt rockten Inga und ihre BAP-Freunde das legendäre Gloria, auch in Hamburg jubelte die Arena. „Brillante Mischung von „Jazz, Blues und Rock“, schreibt die Dürener Zeitung. „Es war grandios“, „wundervoll“, „unbeschreiblich“, schrieben die Fans nach dem Hamburg-Konzert auf die Facebook-Seite.

Magdeburg sagt danke, Schwerin ist begeistert, jetzt also Illingen, bevor wieder Hamburg angesagt ist.

Inga Rumpf ist eine Ikone der deutschen Rockmusik. Mit „Frumpy“ und „Atlantis“ hat sie deutsche Rockgeschichte geschrieben. Zeitweise war Udo Lindenberg Ingas Schlagzeuger. Die Baby-Boomer-Generation ging damals gerade zur Schule. Damals war Inga schon Kult. Drei gigantische Verwandlungen hat sie seither erlebt: Von der Folk&Rockröhre zur Gospelsängerin, von der Gospelsängerin zur Jazz- und Balladenqueen und jetzt zur Leadsängerin einer Formation mit der BAP-Band ohne Chef als „Inga und KK’NZ“.

Krumminga und Zöller gehen übrigens nach der Tour eigene Wege.

Helmut Krumminga war seit 1999 Gitarrist bei BAP und hat in den letzten 15 Jahren viele der neueren BAP-Songs komponiert. Er gilt als einer der besten Gitarristen in Deutschland, und er verstand es bei Live-Konzerten meisterlich, die älteren BAP-Stücke auf seine eigene Weise zu interpretieren. An der „BAP zieht den Stecker-Tour“ im Jahr 2014 nahm er aus familiären Gründen nicht teil, und BAP-Chef Wolfgang Niedecken verkündete nach Abschluss der Tour, dass Helmut Krumminga zwar weiter zum Pool der BAP-Musiker gehören, aber auch bis auf weiteres nicht mit der Band auf der Bühne stehen wird.

Jürgen Zöller übernahm 1987 die Drumsticks und war seitdem der „BAP-Trommler“. Wolfgang Niedecken stellte ihn 27 Jahre lang auf den Konzerten als den „neuen Schlagzeuger“ vor, dabei stand er mit keinem Musiker länger gemeinsam auf der Bühne als mit „Jürgen Zöller selbst“. Nach dem Ende der „BAP zieht den Stecker-Tour“ verkündete Jürgen Zöller, der bald 67 Jahre alt wird, seinen Rückzug aus der Band, um künftig etwas mehr Zeit für die Familie zu haben. Mit ihm verlieren die Band und die Fans einen charismatischen Charakterkopf, der für jeden Spaß zu haben war und definitiv noch immer zur absoluten Spitzenklasse der Schlagzeuger gehört.

Werner Kopal (Bass) und Michael Nass (Keyboard) gehören seit 1996 bzw. 1999 der Gruppe BAP an und bleiben den Fans auch weiterhin erhalten.

AK