Glosse des Tages, ganz possierlich
Na, da haben wir aber große Angst, wenn sich die bekannten Erz-Konservativen der Christdemokraten treffen: Schwarzwurzelkrieger aus dem Anti-Merkel-Lager, leichtgewichtige „Neokons“ wie der stets überschätzte Christean Wagner aus Hessen sowie deren Kollegen Mike (wer?) Mohring, Steffen Flath und die bundesweit ziemlich unbekannte Dr. Saskia Ludwig. Stefan Mappus, der uns schon als Fraktionschef im Stuttgarter Landtag gelegentlich nervte, soll laut WELT-online auch hinzustoßen. Vom Anti-Merkel-Krisentreffen am Tag nach der NRW-Wahl ist die Rede im Handelsblatt und bei der Welt. Berliner Jagdsaison beim Schwarzwild? Treib(er)ts nicht so doll, die Schüsse könnten nach hinten losgehen oder als Querschläger landen. Wir vergessen nicht, dass zumindest zwei von euch sich nicht zu schade waren, mit einer Rechtsaußenpostille zu reden, deren Namen mir nicht über die Lippen und die Keyboard-Tasten kommt.
Natürlich gibt es Grund, sich zu unterhalten – etwas übers Regieren (Westerwelle und das kleine Brüderle, Steuersenkungsmanie u.a.). Dass aber nun ausgerechnet eine konservativere Linie, wie sie Mohring & seine Schwarzwurzelkrieger propagieren, die Rettung für die Union oder die Kanzlerein bringen sollte, kann ich mir nicht vorstellen. Und dass die Truppe der Polit-Leichtgewichte die Kanzlerin selbst attackiert, wäre wohl doch etwas überheblich. Also gemach, ihr schwarzen Mohringer.
Wozu die Scharfmacherei führen kann, sehen wir doch bei unseren kirchlichen Brüdern derzeit überdeutlich: der Absturzschmerz steigt mit der Fallhöhe.
Palaver dürft ihr schon machen, das ist euer gutes Recht. Aber bildet euch bloß nicht ein, ihr könnten die CDU auf einen anderen Kurs trimmen.
Die CDU wird Volkspartei und Partei der Mitte bleiben.
Armin König
Hintergründe:
Welt: Krisengespräch: Merkels Widersacher treffen sich nach NRW-Wahl