Da war es wieder, dieses Lieblingswort der Sportjournalistien, die in Port Elizabeth den „frisch gebackenen“ Bundespräsidenten Christian Wulff begrüßten. Mon Dieu, der Arme musste die Backröhre überstehen (Mittelhitze? Umluft?), um in die deutschen Bäckereien und so auf den Frühstücks- und Abendtisch als Kuchen oder Brötchen und schließlich ins Erste Deutsche Fernsehen zu gelangen.
Ja, die Sportjournalisten sind verhinderte Bäcker. Fast hätten sie den frisch gebackenen Fußball-Waldmeister servieren könnte, aber da war die spanische Cocina mit ihrer Tortilla-Party besser. Aber frisch gebackene Tanzweltmeister, frisch gebackene Landesmeister, frisch gebackene Weltrekordler findet man dann doch auf deutschen Frühstückstischen mit der Morgenzeitung, und auch die Morgenmagazine(r) des Radios und des Fernsehens sind unter den Lieferanten.
Sollte ich mal Weltmeister oder Bundespräsident oder erneut Bürgermeister werden, will ich ganz bestimmt nicht cross gebacken werden.
Das sollten wir @ApfelMuse und ihrem @schlauerbacken-Team überlassen. Dort kannst du dir sogar den Mann fürs Leben backen. Aber das ist wieder eine andere Geschichte, die ich bei Trauungen immer erzähle: dass man sich seinen Traummann und seine Traumfrau nicht backen kann. Und lese dann das geniale Gedicht von Erich Fried: Dich. Denn das schmeckt noch immer nicht altbacken sondern ziemlich cross.
Also, liebe Sportjournalisten, das kriegt ihr doch gebacken – ohne die „frisch gebackenen Weltmeister, Präsidenten und Champignonsligue-Sieger…. Aber die werden ja ohnehin gedünstet. Oder leicht angebraten….