20 Jahre lang war der Nachlass von Max Frisch gesperrt. Umso gespannter waren die Frisch-Experten, als im Januar 2014 Auszüge aus dem „Berliner Journal“ erschienen. Herausgegeben hat sie Thomas Strässle, der Präsident der Max-Frisch-Stiftung. Der aber hat damit für heftige Diskussionen gesorgt.
Anders als 2010, als die Frisch Stiftung die umstrittenen „Entwürfe zu einem dritten Tagebuch“ publiziert, gibt es beim Berliner Journal keine Diskussionen um die literarische Qualität der Texte. Die steht außer Debatte, während die „Entwürfe zu einem dritten Tagebuch“ wohl nie hätten eigenständig veröffentlicht werden dürfen. Walter Obschlager, 27 Jahre lang Leiter des Max-Frisch-Archivs, erklärte damals kritisch zur Veröffentlichung durch die Frisch-Stiftung: „Ich habe den Text als das behandelt, was er war und ist: ein vom Autor verworfener und abgebrochener Entwurf eines weiteren Tagebuchs. Dazu gibt es mündliche und schriftliche Äusserungen von Max Frisch.“ (Tagesanzeiger, 31.3.2010; http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Es-ist-kein-Werk-es-ist-ein-Entwurf/story/29681042?track)
Das ist beim „Berliner Journal“ ganz anders. Max Frisch hatte möglicherweise eine Veröffentlichung im Visier. Was die Rezensenten allerdings durchweg kritisieren, ist die willkürliche Auswahl der Journal-Texte.
Irgendwann später mehr…