Liebe Bürgerinnen,
liebe Bürger,
nichts ist konstanter als der Wandel, wenig bleibt, wie es ist, und man steigt nie zweimal in denselben Fluss. Sie kennen all diese Weisheiten aus Kalenderblättern und Ratgebern ? Die Sentenzen stimmen tatsächlich. Dazu aktuelle Beispiele: Ich durfte vorige Woche einen Beitrag über die Entwicklung Illingens seit 1984 schreiben. Anfangs dachte ich, ich käme mit zwei, drei Seiten aus. Am Ende waren es zehn Seiten. Anfang der 80er Jahre gab es ein altes Pfarrheim, ein altes Burgtor mit einer kleinen Wohnung, einen Polizeianbau aus den 50er Jahren am Rathaus, einen maroden Bahnhof – und in jedem Ortsteil Grundschulen mit vielen Kindern. Fußball wurde auf Brasche gespielt, Kirmesveranstaltungen waren Renner, vor allem das Steffesfest, beim Höll wurde Lyoner produziert, und in Hüttigweiler gab es noch drei Gesangvereine. Das 150jährige Bestehen haben die Hüttigweiler Chöre am Sonntag gemeinsam als EIN Chor gefeiert: Sie sind fusioniert und heißen jetzt Sängerfreunde Hüttigweiler.
Mittlerweile ist die Illipse unser Prunkstück, mit dem wir Künstler aus ganz Europa anlocken. Vom Illinger Verknüpfungs-Bahnhof kann man in 2 Stunden und 45 Minuten nach Paris-Est mit Regionalexpress und ICE fahren. Aus dem Höllschutt wächst ein neues Viertel unter dem Logo Brauturmgalerie, das Burghotel brummt, der Sommer-Abendmarkt war eine neue Attraktion, aus sechs Grundschulen sind drei geworden. Das sanierte Rathaus hat einen Aufzug, die ersten Löschbezirke haben fusioniert. Die zweite Generation der fünf Kunstrasenplätze ist gerade fertig geworden, und doch haben Vereine Nachwuchssorgen, verlieren traditionelle Patronatsfeste Aussteller und Besucher. Dafür boomen andere kommunale Angebote. Deshalb müssen wir uns immer wieder neu erfinden – nur deshalb gehören wir zu den Besten im Land. Helfen Sie uns bitte dabei. Seien Sie offen für und neugierig auf Neues.
Ihr Bürgermeister Armin König