Eine brandheiße Angelegenheit

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Anruf der Rettungs-Leitstelle ging bei mir um 17:03 Uhr ein. „Wohnungsbrand in der Hauptstraße. Übergreifen des Feuers auf den Dachstuhl“. Nachdem die Hausnummer genannt war, war die Brisanz der Lage klar. Die Freiwillige Feuerwehr war zu diesem Zeitpunkt bereits mit Drehleiter und Atemschutz im Einsatz. Die Drehleiter Neunkirchen wurde ebenso wie die Löschbezirke Uchtelfangen und Wustweiler zum Brandort gerufen, um Menschen zu retten – eine Familie mit kleinen Kindern –, um zu löschen und die Nachbargebäude zu schützen. Insgesamt waren 70 Aktive der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Hinzu kamen die Hilfskräfte anderer Organisationen. Ein Kleinkind und seine Mutter mussten zunächst mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus, konnten aber noch am Abend wieder entlassen werden. Die Polizei regelte den Verkehr, das Ordnungsamt sorgte für die Unterbringung der obdachlosen Bewohner, das Energienetz Saar kappte die Stromversorgung im oberen Teil der Hauptstraße – und damit auch alle Netz- und Serververbindungen der Gemeinde. Aber es war notwendig. Unterdessen gingen die Lösch- und Sicherungsarbeiten weiter. Derweil übernahmen Peter Rauber vom Ordnungsamt und Markus Meiser vom Bauhof die Absperrungen und Umleitungen, sorgten Sabine Mohr, Leyla Acar und Saber Aldeebo für die Betreuung der Betroffenen. Wir entschieden noch an Ort und Stelle, nachdem Wehrführer Sacha Cattarius und sein Stellvertreter Sven Haben mit mir als Chef der Wehr den Brandherd und das Dachgeschoss inspiziert hatten, den oberen Teil der Hauptstraße fürs Wochenende zu sperren. Deshalb verständigten wir noch am Abend den Baufachberater des THW und das THW Illingen. Außerdem stellte die Feuerwehr eine nächtliche Brandwache mit Einsatzfahrzeug.
Die Begehung der Einsatzstelle mit Gemeindewehrführer Sascha Cattarius und der Ortspolizeibehörde am Samstagmorgen ergab, dass die Statik des Gebäudes beeinträchtigt wurde. Ebenso waren große Teile der Dachkonstruktion stark in Mitleidenschaft gezogen. Um das Gebäude wieder betretbar zu machen, mussten die Decken im Erd- und Obergeschoß abgestützt, sowie die Dachkonstruktion teilweise abgetragen, neu aufgebaut und mit Folie verschlossen werden. Diese Aufgaben übernahmen die Bergungsgruppen des THW Ortsverbandes Illingen mit Unterstützung von Helfern aus dem THW Ortsverband Neunkirchen. Vor Ort wurde nach Einweisung der Helfer ein Zuschneideplatz für das Bauholz eingerichtet und das Aggregat in Betrieb genommen. Zeitgleich begannen die Abstützmaßnahmen. Die Arbeiten am Dachstuhl und das Verschließen des Daches mit Folie dauert bis in die Nacht, so dass die Einsatzstelle mit Hilfe des Lichtmastes des Aggregats, LED Flächenstrahlern vor dem Gebäude sowie mehreren Strahlern hinter dem Gebäude ausgeleuchtet wurden. Gegen 22 Uhr war der Einsatz beendet. Peter Rauber gab am späten Samstagabend kurz vor Mitternacht Entwarnung. Danke an alle Beteiligten für eine hervorragende Gemeinschaftsarbeit. Das war mustergültig. Falls wir noch Hilfsbedarf (Sachunterstützung) haben, informieren wir die Öffentlichkeit. Es gab gleich übers Internet spontane Hilfszusagen – auch dafür danke vielmals.
Gerade dieser Einsatz am Freitag war ein weiterer Beweis, wie wichtig eine ständig verfügbare Drehleiter für Illingen und seine Bürger ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir so schnell eine Ersatzlösung für die defekte Leiter treffen konnten.
Dieser Ort macht aber auch spektakulär deutlich, wie nah Leid und Freud oft liegen: Am Rosenmontag zu 10 Uhr startet just vor dem Ortskernbüro der Illinger Riesen-Rosenmontagszug mit über 80 Gruppen und über 30 Wägen. Zur gibt’s Heimwerkerball, Eichert-Kappensitzung, Narrenempfang, Illipse-Fasendsamstag-Gaudi und Kinderfasend.
An Aschermittwoch beginnt dann wieder der Ernst des Lebens mit den Wahlvorbereitungen für den 26. Mai und den Bauarbeiten an Illtalhalle und Höllgelände. Gleichzeitg startet ein qualitativ hochwertiges und publikumsfreundliches Kultur- und Veranstaltungsprogramm mit vielen Knallern. Wir freuen uns auf Sie und Ihren Besuch.

Alleh hopp dann.

Ihr Bürgermeister Armin König