Was war das für ein Skandal-Auftritt des IOC-Chefs Thomas Bach?
Kafkaesk. Wir brauchen Sanktionen gegen Bach. Er ist der Sport-Oligarch, der Putin zu Diensten ist.
Das IOC beschließt also die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler zu den Olympischen Spielen in Paris.
Darunter werden auch Armeesportler sein.
Es ist, wie weltweit bemerkt wird und wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann pointiert beschrieben hat, eine „Verhöhnung der über 220 toten ukrainischen Trainer, Athletinnen und Athleten“.
Immerhin hat Sebastian Coe für die Leichtathletik klar Position bezogen: der Bann bleibt bestehen.
Und er ist richtig.
Und Bach selbst?
Wie kann man so verrückt argumentieren, den
»Verfall des internationalen Sportsystems«
zu beschwören.
Der jetzige Beschluss zur Zulassung ist der
Bankrott des organisierten Weltsports unter deutscher Führung.
So weit sind wir gekommen.
Hören wir die Stimme eines prominenten ukrainischen Sportlers:
Klitschko: IOC-Empfehlung: «verseucht den olympischen Geist»
Infantino, die FIFA, die Schweiz und die Scheichs habe es vorgemacht.
Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie die schlimmstmögliche Wendung genommen hat.
Hat Dürrenmatt geschrieben.
Steht im Kommentar zur Komödie „Die Physiker“.
Es ist die Skrupellosigkeit dieser Funktionäre, die mich so entsetzt.
Für den IOC sind Menschenrechtsfragen nicht mehr von Belang, kritisiert der Tages-Anzeiger (Zürich, Schweiz):
„Wer redet schon von Moral? Für die Wiederwahl genügt es, wenn er [IOC-Präsident Bach] das Geld möglichst grosszügig verteilt. Wie bei der Fifa. In wichtigen Fragen wie jenen nach den Menschenrechten haben sich die grossen Verbände eher rückwärts- als vorwärtsentwickelt. Wegen der Apartheid war Südafrika bis 1991 und fast drei Jahrzehnte lang von Olympischen Spielen ausgeschlossen. Jetzt aber genügt ein Krieg nicht, um mit Russland den Aggressor und mit Weissrussland seinen wichtigsten Helfer auszuschliessen?“ (Ueli Kägi)
In Polen rügt die meistzitierte Zeitung Rzeczpospolita die Haltung des IOC-Präsidenten:
„Ausschluss ist die einzige Lösung“
kommentiert Mirosław Żukowski.
Bleibt noch der Tweet von Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ)
Zusammengestellt von Armin König
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