Allmählich lichtet sich der Nebel. 8 Attentäter töteten in der letzten Nacht in Paris über 125 Menschen, mehr als 200 menschen wurden verletzt. Es gibt ein Bekennerschreiben des IS. Es gab Selbstmordattentate rund um das Stade de France, in denen zigtausende Deutsche und Franzosen sowie der französische Präsident und der deutsche Außenminister saßen, um in einer freien und europäischen Gesellschaft Sport zu genießen, im Bataclan spielte die amerikanische Band „Eagles of Death Metal“, die demnächst auch in Bremen auftritt und zu der 1500 gut gelaunte Freunde von Metal-Music kamen, es wurden wahllos Menschen hingerichtet, in Restaurants liefen Attentäter Amok. Das war alles auf Wirkung gezielt. Wir wissen nicht, was am Stadion „geplant“ war. Das sind Zeichen einer militaristischen Handschrift nach tschetschenischem Muster gegen die westliche Gesellschaft, gegen Freiheit und Freizügigkeit. Das ist Krieg. Asymmetrischer Krieg. Unkonventionell ist er längst nicht mehr. Georg Blume, ZEIT-Korrespondent in Paris, hat einen bemerkenswerten Kommentar geschrieben darin heißt es: „Auch der Letzte müsste nun verstehen, warum die deutsch-französische Brigade keine Luxustruppe ist, warum beide Länder in Zukunft wirklich eine gemeinsame Armee brauchen. Spätestens jetzt müssten Deutsche und Franzosen erkennen, dass Frankreichs militärische Einsatzbereitschaft im Nahen Osten und Deutschlands Aufnahmebereitschaft gegenüber den syrischen Flüchtlingen zwei Seiten einer Medaille sind. Dass es nicht eine deutsche und eine französische Antwort auf die Nahost-Krise gibt, sondern nur eine gemeinsame.
Die Terroristen wählten ihr Ziel sehr genau. Gemeint war die freie europäische Gesellschaft, genauer: die wehrlos erscheinende deutsch-französische Freizeitgesellschaft im Pariser Weltmeisterschaftsstadion. Nun muss sich zeigen, ob es bei Händehalten bleibt. Oder ob Deutsche und Franzosen zusammen kämpfen lernen.
Das muss nicht gleichbedeutend mit gemeinsamen Kriegsabenteuern sein. Aber mit einer bis in jedes Detail koordinierten Strategie beider Nationen gegen ihre neuen Gegner. Bisher haben Deutsche und Franzosen Europa gemeinsam aufgebaut. Seit dieser Nacht müssen sie es gemeinsam verteidigen. “
Wir sind geschockt, wir trauern mit Frankreich, wir sprechen den Angehörigen der Opfer unser Beileid aus.
Es ist alles unfassbar…