Es war ein guter Workshop, der am Samstag unter meinem Vorsitz im Illinger Rathaus veranstaltet wurde. Als exzellente Moderatorin erwies sich Andrea Hartz. Es ging um die Perspektive des Zentralorts Illingen und die Vereinbarkeit dieses Masterplans mit den Höll-Sanierungsplänen. Erarbeitet wurde Teilräumliches Entwicklungskonzept (TEK). Das Motto: Nicht durchwursteln, sondern strategisch handeln. Das schließt sich nahtlos an die Erkenntnisse aus dem Projekt Illingen 2030 an, wo wir schon sehr gut vorgearbeitet haben. Das Konzept ist für einen Zeitraum von 15 Jahren angelegt und soll als Orientierungshilfe zur Einordnung öffentlicher und privater Planungen und Projekte dienen. Also nicht durchwursteln, sondern strategisch handeln, heißt die Devise.
Mitgearbeitet haben Jarno Kirnberger vom Gewerbeverein VGV, Sigrid Linnebacher vom Handwerkerverein, Verena Monshausen für den Heimat- und Kulturring (- sie ist auch Mitglied des Gemeinderates -), Gertrud Meiser für die Katholische Kirchengemeinde St. Stephan, gewissermaßen als „Nachbar“ des Höllgeländes, Alfred Backes vom DGB und Ruben Becker für das Jugendzentrum JUZ. Außerdem waren die Ortsvorsteher Wolfgang Scholl (Illingen, CDU) und Hans-Dieter Schwarz (Wustweiler, CDU) engagiert. Für die Gemeinderatsfraktionen arbeiteten Gerhard Meiser (SPD, Beigeordneter), Hans-Peter Metzinger (Grüne, Beigeordneter), Aribert Burkart (CDU, ehem. Beigeordneter), Karl-Josef Jochem (FDP) und Hans-Eugen Schmitt (Linke). Die Verwaltung war durch Andrea Berger und Werner Niklas vertreten. Die beiden Planer, die die Arbeitstexte erarbeitet hatten, waren Hugo Kern (Kernplan, bekannt durch Illingen 2030) und Thomas Hepp (Hepp und Zenner, bekannt als Illipse-Architekt).Die CDU war stark vertreten, hat gut mitgearbeitet. Die SPD war nur mit einem engagierten Gerhard Meiser vertreten, aber die Genossen, die vorher gestänkert hatten, glänzten durch Abwesenheit. Vielleicht hat dies zum guten Ergebnis beigetragen.
Die Gemeinde Illingen will die Ergebnisse in den nächsten Wochen offen publizieren. Transparenz ist alles. Wir halten nichts von Hinterzimmerpolitik. Jeder soll wissen, was wir erarbeitet haben, weil wir den Erfolg der Ortskernentwicklung und der Höll-Sanierung wollen. Dafür bohren wir auch dickere Bretter. Natürlich stehen wir dabei auch in regelmäßigem Kontakt mit der LEG, der Roleg und der SHS. Der Workshop mit Andrea Hartz war der Schlusspunkt einer arbeits- und abwechslungsreichen Woche.
Am Montag waren wir als Preisträger des Integrationspreises Saar 2009 bei der Saarmesse und haben zusammen mit Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Staatssekretärin Gaby Schäfer für eine stärkere Integration von Menschen mit Behinderung geworben. Ebenfalls am Montag haben wir mit Moderatorin Andrea Hartz und den Planern Thomas Hepp und Hugo Kern den Wochenend-Workshop vorbereitet, am Dienstag ging es um das Höll-Gelände. Außerdem wurden in Ausschussvorberatungen die Wirtschaftspläne des Integrationsbetriebs DSI und des Hallen-, Freizeit- und Bäderbetriebes für die Haushaltssitzung des Gemeinderates vorberaten. Am Mittwoch ging es um die großen Baumaßnahmen, die entweder schon begonnen haben oder jetzt anlaufen. Außerdem wurde beim Gaswerk Illingen intensiv über die Weiterentwicklung des Werks zu einem klimafreundlichen regionalen Energiedienstleister informiert.
Am Donnerstag ging es zur Kommunalaufsicht, um den Haushaltsentwurf mit der Behördenspitze zu beraten. Die Situation im Haushalt ist schwierig. Weil wir aber unsere Hausaufgaben in Bezug auf Kreditgenehmigung und Zulässigkeitsgrenze (höchstens 1% Steigerung) gemacht haben, ist der Haushalt 2010 genehmigungsfähig, wenn er grundsätzlich im jetzigen Rahmen beschlossen wird. Die Haushaltssitzung muss noch terminiert werden. Ebenfalls am Donnerstag haben die Kreisbürgermeister über die Frage beraten, ob es zur Vermittlung und Betreuung von langzeitarbeitlosen Menschen und Hartz-IV-Empfängern weiterhin die Arge geben soll oder ob dies vom Kreis als Optionsgemeinde übernommen werden soll, da es offenbar einen entsprechenden Kreistagsbeschluss gibt, den die Bürgermeister mit Skepsis sehen. Die ohnehin hohen Kosten dürften auf gar keinen Fall erhöht werden, die Vermittlung müsse bestmöglich organisiert werden. Anschließend fand die Pressekonferenz zum Citylauf am 22. Mai statt. Danach ging es zur Feuerwehr Wustweiler, wo es im Gespräch mit der CDU/FDP-Kooperation um die Notwendigkeit ging, ein Feuerwehrauto aus dem Jahr 1974 zu ersetzen. Es war ein sehr gutes Gespräch.
Der Freitag stand im Zeichen des Gewässerschutzes. So wird die Europäische Wasserrahmenrichtlinie WRRL alle Kommunen der Illrenaturierung vor neue Herausforderungen stellen. Wir kooperieren mit der Universität des Saarlandes, um über zwei Jahre kontinuierlich Wasserproben zu ziehen und so Schwachstellen in Bezug auf Nitrate und andere Schadstoffe erkennen zu können. Außerdem haben wir mit Tholey und Lebach zwei weitere Gemeinden mit ins Boot genommen, damit es für alle günstiger wird und wir voneinander profitieren können. Als Verbandsvorsteher der Illrenaturierung freue ich mich über diese Stärkung der Zusammenarbeit. Es macht Spaß, mit den Lebachern und den Tholeyern zu kooperieren und bringt was. Nachmittags habe ich mit Elmar Woll und Christian Petry einen Nussbaum auf dem hexenberg gepflanzt – als Reminiszenz an die Partnerschaft Welschbach/Schwerborn. Am Abend stand die Eröffnung des „Anderen Ladens“ der GSE und einer Kunstausstellung im ehemaligen Möbelhaus Hoffmann an. Auch dort war die Stimmung gut, wie man auch den Presseberichten entnehmen kann. Einer der Höhepunkte der letzten Woche war das Konzert des Landes-Jugend-Symphonie-Orchesters. Die jungen Künstler im LJO spielen schon wie die Profis. Sie hatten sich mit Prof. Thomas Duis auch einen Profi als Solisten engagiert, der brillant Chopin spielte. Mit Mareike Doll (Viola) und Julian Doll (Fagott) spielen auch zwei Illinger im LJO. Zum Abschluss der Arbeitswoche stand am Samstag schließlich die fünfstündige Workshoparbeit auf dem Programm. Damit schließt sich der Kreis.
Wir arbeiten für Illingen, damit es vorangeht und manchmal müssen wir dabei dicke Bretter bohren. Am 7. Tage aber sollst du ruh’n – diesmal unter blauem, Flugzeug-losem Himmel, derweil der Ejyafjallayökull seine Vulkanasche über Europa ausspie und ausspeit. Es gibt auch Dinge, die wir nicht im Griff haben und weit über unsere Möglichkeiten gehen, die unseren Alltag aber stärker prägen als alles, was wir mit unserem Wissen und Können gestalten können. Wie sagte meine langjährige Yoga-erfahrene Chefsekretärin Hildegard Schuck, wenn es politisch etwas heftiger wurde: „Ein Elefant ist meistens eine Mücke“. Deshalb empfehle ich Gelassenheit, soweit dies möglich ist und eine gute Woche.