Nicht diese Töne, Boris Pistorius

„Kriegstüchtig“ werden? (Boris Pistorius)
Ist Olivgrün die Zeitenwende?
Ahnten die Wählerinnen und Wähler das bei der letzten Bundestagswahl?
KRIEGSTÜCHTIGKEIT hat niemand gewählt.
Auch Worte rüsten auf.
Wir aber wollen Frieden in Freiheit.
DAS ist unser Auftrag.
Hintergrund:

Das Verteidigungsministerium hat neue Verteidigungspolitische Richtlinien herausgegeben. Sie sollen helfen, die Bundeswehr auf die Anforderungen der Zeitenwende auszurichten.

Verteidigungsminister Boris Pistorius und Generalsinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer haben anlässlich der Bundeswehrtagung am 9. November 2023 die neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien für die Zeitenwende vorgestellt. Kernauftrag der Streitkräfte ist laut Dokument die Landes- und Bündnisverteidigung. Personal und Ausstattung der Bundeswehr richten sich nach diesem Auftrag. Dazu brauche es eine kriegstüchtige Truppe, denn die Bedrohungslage in Europa habe sich seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine dramatisch gewandelt.

„Ein Leben in Frieden und Freiheit ist in der Mitte Europas keine Selbstverständlichkeit mehr“, heißt es in den neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien. Gemeinsam mit den Verbündeten müssten Freiheit und Sicherheit verteidigt werden können. Für die Bundeswehr bedeute das: „Bereitschaft zum Kampf mit dem Anspruch auf Erfolg im hochintensiven Gefecht.“

Gleichzeitig beeinflussen Krisen, Konflikte und regionale Spannungen das unmittelbare europäische Sicherheitsumfeld in Afrika, im Nahen und Mittleren Osten, in der Arktis sowie im Indopazifik. China zum Beispiel „ist gleichzeitig Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale“, so die Verteidigungspolitischen Richtlinien. Insofern müsse Deutschlands internationales militärisches Engagement auch weiterhin über die Bündnis- und Landesverteidigung hinausgehen. Dies deckt sich mit den Vorgaben des Strategischen Konzepts der NATO und des Strategischen Kompasses der EU.

Geostrategisch ausgerichtet: Integrierte Verteidigungspolitik

Die Beiträge der Bundeswehr zum internationalen Krisenmanagement bleiben zur Schaffung und Erhaltung von Stabilität in der Nachbarschaft Europas weiterhin unverzichtbar. Darüber hinaus wird sich das Engagement der Bundeswehr auch an einer international umfassend ausgerichteten Integrierten Verteidigungspolitik orientieren. Dazu zählen zum Beispiel weltweite Streitkräftekooperationen mit bewährten Partnern bei Ausbildungen und Übungen sowie verlässliche Rüstungskooperationen.