Wirtschaftsausschuss des Landtags soll sich mit Vlexx-Problemen befassen

Wirtschaftsausschuss des Landtags soll sich mit Vlexx-Problemen befassen
Der Illinger Bürgermeister Dr. Armin König (CDU) gefordert, dass sich Landtagssausschuss für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr (WAEV) mit den Problemen der neu vergebenen Vlexx-Bahnstrecke von Saarbrücken nach Lebach befasst. Einen Tag nach einer Sitzung des zuständigen Gemeinderatsausschusses, in der das Thema ausführlich diskutiert wurde, weist König auf die Brisanz des Themas hin. Es gehe 20 Tage vor dem Wechsel des Anbieters um die zentrale Frage der Einhaltung der Fahraufträge und der Verlässlichkeit für Bahnkunden. In der heutigen Landtags-Ausschusssitzung spielt das Thema leider noch keine Rolle, obwohl es außerordentlich dringlich ist. Allerdings ist die Tagesordnung auch jetzt schon sehr ausgefüllt. Das ändert aber nichts an der Dringlichkeit und Brisanz.  Bisher ist nicht erkennbar, welche Verbindungen ab dem 15. Dezember per Schienenersatzverkehr oder gar nicht bedient werden. Die Zeit drängt.  

In Mails an die Landesregierung, die Ausschussvorsitzenden Sarah Gillen und Hans-Peter Kurtz sowie die Abgeordneten Eugen Roth (SPD, Merchweiler), Alwin Theobald (CDU, Eppelborn) und Marc Speicher (CDU) schreibt König: 
„Wir machen uns große Sorgen um die Bedienung der Illtal-Bahnstrecke RB 72, nachdem mir Vlexx-Geschäftführer Frank Höhler in einem Gespräch im Rathaus die aktuelle Situation zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 erläutert hat. 
* Nur zwei der 60 DB-Regio-Lokführer sind gewechselt

* Die Ausbildungskapazität für neue Lokführer auf den Zügen ist größer als die Zahl der besetzten Stellen

* Auch wenn die Zahl der Interessent*innen wieder steigen sollte, dauert es ein dreiviertel Jahr bis zu Ausbildung abgeschlossen ist

* Es ist mit „Auslegungen“ von Verbindungen – also kompletten Streichungen – zu rechnen

* Noch ist nicht genau absehbar, wie lange die Übergangszeit dauert. 

Statt des angekündigten Qualitätssprungs, auf den wir uns seit fünf Jahren eingestellt haben, gibt es nun offenkundig einen Teilausfall. Wir sehen dies als Abstieg und sind damit höchst unzufrieden. Ich sehe dies durchaus dramatisch, weil es von Seiten des künftigen Betreibers nur unklare Aussagen gibt. 
Wir bitten eindringlich darum, dass das Land den Fahrauftrag für die Strecke RB 72 sicherstellt, notfalls durch Ersatzbeauftragungen . Eine Kündigung ohne Ersatz oder ein drohender Totalausfall wegen möglicherweise fehlender Leistungsfähigkeit wäre jedenfalls fatal.
Wir haben eine sehr gut eingeführte RB-72-Strecke mit vielen Fahrgästen. Viele Kundinnen und Kunden sind im Besitz von Zeitkarten.Wenn nun ganze Verbindungen gestrichen werden, wann auch immer, weil Dienste nicht besetzt werden, leidet das Vertrauen in eine Bahnverbindung, die zwar mit alten Zügen, aber fast immer pünktlich bedient wurde. Wir Streckenanlieger sehen in diesem drohenden Vertrauensverlust eine große Gefahr für die gesamte Bahnstrecke.“