Was war das wieder für eine großartige Veranstaltung: Wustock 2012 war ein echter Renner. Das Benefiz-Festival lockte nicht nur Besucher aus dem Saarland an, sondern auch aus Hessen und Nordrhein-Westfalen. Unter den Gästen war auch der Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigte des Saarlandes beim Bund, Jürgen Lennartz. Der Amateuer-Gitarrist kennt und schätzt das Festival seit langem – ebenso wie der Chef der Abteilung Breitenkultur im Saarland, Illingens Ex-Kulturchef Horst Eisenbeis, der ebenso wie der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Hans auch außerhalb von Wahlkampfzeiten zu den Wustock-Gästen gehört. Doch trotz des Promifaktors geht’s bei Wustock locker und ungezwungen zu. Grußwörter sind eher Zwischenmoderationen und Überleitungen für den Bühnenumbau, ansonsten gilt: zuhören, essen und trinken für den guten Zweck und natürlich ist es klasse, alte Freunde zu treffen und neue Freundschaften zu schließen. Auf der Bühne hat das Wustock-Team (mit mir als Schirmherr) das 25jährige Bühnenjubiläum von Rü und Jupp auf eigene Art gewürdigt: den Beiden wurden Gitarren gebacken – Klampfe in Brotteig mit 25 Kerzen. Auf solche Ideen können nur Wustocker kommen. Wir haben das Freunde-Lied gesungen, die Bühne rasch wieder geräumt, und dann durfte von alten Zeiten geträumt werden.
Danke allen Bands, die ohne Gage aufgetreten sind, den über 100 Helfern, dem Wustock-Team und allen Förderern und Sponsoren. Ihr seid super. „Denn sie wissen, was sie tun,“ lautete das Motto im 15. Jahr. Und es stimmt hundertprozentig.
Denn sie wissen, was sie tun, darum geht es auch bei der konkreten Standortplanung für die Windkraftanlage. Die steht in Kürze an – im Dialog mit dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) und Projektsteuerer Christian Synwoldt. Das Fledermaus- und das AVI-Fauna-Gutachten liegt jetzt vor, damit können wir in Kürze in die eigentliche Planungsphase gehen.
Unser Ziel haben wir immer sehr offen kommuniziert: Wir wollen, dass die Energiewende auch kommunal gestaltet wird. Die Bürger sollen beteiligt sein, auch finanziell, wenn es um Dezentralisierung der Energieversorgung geht. Windkraft ist dabei ein zentrales Element. Weil wir Wildwuchs vermeiden wollen, engagieren wir uns selbst mit dem Gaswerk. So kann eine Gemeinwohl-verträgliche Planung garantiert werden.
Diskutiert wird derzeit über das private Projekt einer Fotovoltaik-Freiflächenanlage. Dies ist kein Gaswerk-Projekt, auch kein Gemeindevorhaben. Ein privater Investor hat uns Entwicklung und Kauf einer solchen Anlage angeboten. Wir halten sie aber nach den uns vorliegenden Daten nicht für wirtschaftlich, zumal bei Fotovoltaik-Anlagen mit einer weiteren Förderreduzierung zu rechnen ist. Wir pflegen eine andere Art des Vorgehens. Für uns hat die Windkraft im übrigen absolute Priorität.
Priorität hat auch das Thema Rehaklinik. Der Kreistag des Landkreises Neunkirchen hat über alle Fraktionen hinweg eine Resolution zur Standortsicherung der Illinger Rehaklinik verabschiedet. CDU und FDP hatten den Vorschlag eingebracht, um die Arbeitsplätze und die Kaufkraft im Kreis zu halten. Auch die SPD betonte, dass es darum gehe, das qualitativ hochwertige Angebot in Illingen zu sichern. Im Gemeinderat haben wir ebenfalls wieder an die Verantwortlichen appelliert, Illingen als Rehastandort zu erhalten und keine Standortverlagerung vorzunehmen. Ähnlich argumentierte auf Bundesebene der Linken-Abgeordnete Lutze. Derweil haben sowohl Schwester Basina Kloos (Hildegard-Stiftung) als auch die Marienhaus-GmbH geschrieben. Mit der ctt-Geschäftsführung hat ein offenes und konstruktives Gespräch stattgefunden. Ergebnis wird ein Runder Tisch sein, an dem über Zukunftsperspektiven gesprochen wird. Schwester Basina schreibt, dass Gremienbeschlüsse zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht anstünden. „Alle Überlegungen sind Machbarkeitsstudien und im Hoheitsbereich der Geschäftsführung.“ Ob der Standort „erhalten bleiben kann oder ein anderes Nachnutzungskonzept Verwirklichung findet“, könne sie „zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“ Wir jedenfalls stellen uns den Herausforderungen, um das Beste zu erreichen. Wir hoffen, dass das Bohren dicker Bretter Erfolg verspricht.
Der Gemeinderat hat die Ausschreibung für die Projektsteuerung des Höll-Geländes auf den Weg ge-bracht. Von einem „Schrittchen“ hat die SZ gesprochen. Aber es sind wichtige Schrittchen. Richtige Schrittchen auch.