Armin König

Bundestagspräsident Norbert Lammert – ein Vorbild für die Demokratie

Keiner hat die Außenwirkung des Deutschen Bundestags in den letzten Jahren so geprägt wie Bundestagspräsident Norbert Lammert. Er war nicht nur gut für das Parlament, er war auch gut für Deutschland. Lammert hat mit großem Selbstbewusstsein den Status des Parlaments gegen eine schier übermächtige großkoalitionäre Regierung verteidigt – und das sehr offensiv.

In vielen bemerkenswerten Reden hat er Akzente für Demokratie, Meinungsfreiheit und Parlamentarismus gesetzt.

Die Rechte der Opposition waren ihm immer wichtig.

Lammert scheute sich auch nicht, dem türkischen Präsidenten Erdogan die Leviten zu lesen. Er sagte der SZ, die Türkei entferne sich „immer weiter von unseren Ansprüchen an eine Demokratie“. Gleichzeitig warf er Erdogan „autokratische Ambitionen“ vor.

Der CDU-Politiker Norbert Lammert wurde im Jahr 1980 zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag gewählt. Nach verschiedenen politischen Ämtern war er seit Oktober 2005 Präsident des Deutschen Bundestages und protokollarisch der zweite Mann im Staat. Der Bundestagspräsident wacht über die Einhaltung parlamentarischer Regeln und repräsentiert das Parlament in der Öffentlichkeit.

Seine Biografie:

Geboren am 16. November 1948 in Bochum; katholisch; verheiratet, vier Kinder.

Altsprachlich-humanistisches Gymnasium, Abitur 1967. Wehrdienst 1967 bis 1969. Anschließend Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Neueren Geschichte und Sozialökonomie an den Universitäten Bochum und Oxford (England) von 1969 bis 1975; Diplom 1972, Promotion zum Doktor der Sozialwissenschaften 1975.

Freiberufliche Tätigkeit als Dozent in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung bei verschiedenen Akademien, Stiftungen, Verbänden und Firmen.

Veröffentlichungen im Bereich der Parteienforschung und zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Problemen. Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft und Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum, seit März 2001 stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Mitglied der CDU seit 1966; stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU Bochum von 1977 bis 1985, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Westfalen-Lippe 1978 bis 1984, seit 1986 Mitglied des Landesverbandes der CDU Nordrhein-Westfalen, 1986 bis 2008 Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Ruhr, seit 2008 Ehrenvorsitzender.  Mitglied im Rat der Stadt Bochum von 1975 bis 1980.

Mitglied des Bundestages seit 1980; 1983 bis 1989 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung und Vorsitzender der Deutsch-Brasilianischen Parlamentariergruppe. 21. April 1989 bis 10. November 1994 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, ab 17. November 1994 beim Bundesminister für Wirtschaft, 15. Mai 1997 bis 26. Oktober 1998 beim Bundesminister für Verkehr. 1995 bis 1998 Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt; 1996 bis 2006 Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, 1998 bis 2002 kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Oktober 2002 bis 18. Oktober 2005 Vizepräsident und seit 18. Oktober 2005 Präsident des Deutschen Bundestages.

Dr. Armin König

https://polis21.wordpress.com/2017/10/03/bundestagspraesident-norbert-lammert-ein-vorbild-fuer-die-demokratie